2023

Rheingauer Weine aus dem Mittelrheintal - klingt irgendwie verwirrend!!

Mit 26 Teilnehmern ging es nach Rauenthal in den Langehof, hier betreibt der Schwager der Gebrüder Laquai aus Lorch am Rhein einen Gutsausschank mit entsprechend großen Räumlichkeiten.

Das Weingut Laquai in Lorch, am äußersten Ende des Rheingaues, wird heute von Gundolf und Gilbert Laqaui geleitet, auch deren Kinder sind bereits in Verantwortung.

Der Ursprung war 1716, über mehrere Generationen wuchs der Betrieb auf heute 23 ha, überwiegend Steillagen. Zwischen 2007 und 2018 wurden allein 13 ha stillgelegte, verbuschte Steillagen rekultiviert und in Quer-Terrassen neu bestockt.

Rebsortenspiegel: 56% Riesling, 26% Spätburgunder, 7% Weisser Burgunder,

Laquai ist das einzige Weingut im Rheingau, dass neben Wein und Sekt auch Brände aus eigener Herstellung auf den Markt bringt.

Moderatorin des Abends war Sabrina Klassen, in 2005/06 Rheingauer Gebietsweinkönigin und 7 Jahre Mitarbeiterin im Weingut Laquai – mehr know how geht nicht.

Wir verkosteten nach einem Blanc de Noir als Begrüßungssekt, eine Palette sehr schöner Rieslinge, ausgestattet mit den typisch frischen Aromen junger Rheingauer Weine, gewachsen auf Schiefer, Löss und Quarzit. Zwei Große Gewächse aus dem Lorcher Schlossberg rundeten im wahrsten Sinne des Wortes den Komplex „Weißweine“ ab.

Im Anschluss verkosteten wir noch zwei Rotweine aus dem Lorcher Kapellenberg, die Nachbarschaft zu den Lagen in Assmannshausen ist unverkennbar.

Zum anschließenden Essen wurden Weisser Burgunder, Blanc de Noir und ein Rotwein-Cuvee gereicht.

Fundierte Moderation, gute Stimmung, gutes Essen , guter Wein – nach Meinung der Teilnehmer eine gelungene Abendfahrt.

Franz Görgen

Reise in die Champagne - 2023

Nach 10 Jahren machten sich 23 Weinfreunde des Ingelheimer Weinkollegiums zum 2. Mal auf zu einem Besuch der Champagne.

Nach er Ankunft in Reims konnten wir zur ersten Besichtigung und Verkostung aufbrechen: Champagne LANSON. Der Führung war beeindruckend. Das Haus Lanson verfügt über einen Clos, ein im Herzen von Reims gelegenen 1 ha großen Weinberg, der ringsum von einer Mauer umgeben ist. In der Champagne gibt es 37 davon. 12 Meter unter diesem Weinberg befindet sich ein Keller, in dem in einer Vielzahl von Edelstahltanks die stillen Weine der Sorten Pinot noir, Pinot Meunier, Chardonnay...gelagert werden, die aus den Weinbergen der unterschiedlichen Lagen in der Champagne stammen: Montagne de Reims, Vallée de la Marne, Côte des Blancs, Côte de Bars. Für die Grand Cru und Jahrgangsweine ist ein besonderes Lager von Holzfässern eingerichtet. Ebenso lagern in dem weitverzweigen Keller unzählige Flaschen (mit Hefe) und warten je nach Reifegrad Jahre hier auf ihr Degorgement. Wir schließen mit einer Probe in einer ebenso beeindruckenden Empfangshalle den Besuch ab.

Mit einem gemeinsamen Abendessen im Restaurant Boulingrin beenden wir den ersten Tag.

Am darauffolgenden Morgen führte uns die Reise nach Hautvillers. Wir besuchen das Haus Champagne Gobillard & Fils. Der Familienbetrieb bewirtschaftet selbst a. 20 ha Rebfläche und kauft außerdem große Mengen Trauben (äquivalent von ca.100 ha) hinzu. Ein Champagner aus 100% Pinot Meunier gewonnen gilt als Spezialität des Hauses.

Hautvillers ist ja die Geburtsstadt des Champagners und da das Haus von Champagne Gobillard & Fils direkt gegenüber der Abtei von Dom Perigon liegt, hatten wir Gelegenheit auch etwas über die Geschichte des Champagners vor Ort zu erfahren.

Die nächste Station war Champagne Roland Philippe in Châtillon sur Marne. Das Haus Roland Philippe verfügt über ca. 6 ha Weinberge. Die erzeugten Trauben werden in der benachbarten Winzereigenossenschaft abgeliefert, wo der Champagner fast alle Herstellstufen durchläuft; das Degorgement , die Zugabe von Dosage und die Verpackung erfolgen danach im eigenen Haus.

In den Räumlichkeiten des Winzereibetriebes wurde uns ein Imbiss gereicht begleitet von einer Champagnerprobe. Wir lernten diesmal einen kleineren Familienbetrieb kennen; unser Besuch hatte die Atmosphäre ähnlich wie in einer heimischen Straußwirtschaft.

Das Dorf Châtillon ist der Geburtsort von Papst Urban II, dem Schutzpatron der Winzer/des Weines. Ihm zur Ehre wurde eine Statue errichtet, die hoch über dem Tal der Marne ragt und von weitem zu sehen ist.

Zum Tagesabschluss fuhren wir nach Verzenay (Montagne de Reims). Der Ort ist bekannt für seine alte Windmühle und einen Leuchtturm. Beide Wahrzeichen sind bereits aus der Ferne gut zu erkennen. Wir besuchten das Haus Champagne Sabine Godmé, ein Betrieb mit ca.5 ha Anbaufläche. Alle Verarbeitungsschritte werden im Haus selbst durchgeführt, Trauben werden nicht zugekauft.

Neben einer interessanten Champagnerprobe erfuhren wir hier auch einiges über die wirtschaftlichen Fragen und Probleme des Weinanbaus und der Champagnerherstellung durch den Winzer selbst.

Am Samstag führte uns die Reise an die Côte des Blancs zu Champagne Waris-Hubert in Avize. Der Betrieb verfügt über ca.18 ha Weinberge, die seit einiger Zeit biologisch bearbeitet werden. Eine vollständige Umstellung auf Bio muss noch etwas warten, da etliche der noch vorhandenen Reserveweine konventionell hergestellt wurden. Der Schwerpunkt der Champagnerherstellung liegt natürlich bei der Rebsorte Cardonnay. Neben dem beeindruckenden Anwesen im Herrenhausstil befindet sich auch einer der 37 Clos der Champagne.

Danach in Cumière starteten wir zu einer romantischen Flussrundfahrt auf der Marne. Erst flussabwärts bis zum Schloss von Boursault, danach flussaufwärts bis Épernay und zurück bis Cumiére. Wir genossen die Aussicht auf die schöne Landschaft und das „bien-être Gefühl“ wurde abgerundet durch ein 3-Gänge Menü.

Zum Abschluss des Tagesprogramms begaben wir uns nach Ay zum Besuch von PRESSORIA. Hierbei handelt es sich um ein ehemaliges Pressgebäude von Champagne Pommery, das von der Gemeinde Ay erworben und in ein multimediales Zentrum umgestaltet wurde. Der Besucher wird ausführlich und anschaulich informiert über Klima, Geologie, Geografie, Schädlinge, Rebsorten… sowie über alle Schritte der Champagnerherstellung bis zum Vertrieb. Der Besuch war sehr interessant und lehrreich und wurde auch mit zwei Proben Champagner belohnt.

Der Sonntag beginnt mit einer kurzen Stadtrundfahrt durch Reims und Weiterfahrt nach Épernay. Ziel ist die Avenue de Champagne (Weltkulturerbe der UNESCO). Hier sind zahlreiche weltbekannte Champagnerhäuser angesiedelt. Das während unserer Reise erworbene Fachwissen lässt sich hier gut anwenden bei Champagnerproben nach eigener Auswahl und eigenem Geschmack. Der Besuch in Épernay endete mit einem gemeinsamen Mittagessen in einem kleinen Restaurant. Danach traten wir die Heimreise an.

Fazit: Wir haben umfangreiche Informationen über den Champagner, die Rebsorten, seine Herstellung und die Regionen der Champagne erhalten. Wir sind zur Erkenntnis gekommen, dass es den einen Champagner nicht gibt. Die Ausprägungen und Macharten sind genauso variantenreich wie die Anzahl der Weinbauern und Winzer (ca. 14.000). Wir hatten die Gelegenheit sowohl Champagner von Kleinbetrieben als auch von großen Häusern zu verkosten. Generell wurden die Qualitäten als gut bis sehr gut benotet. Die bei einigen Champagnern deutlich bemerkbare Hefenote war für den ein oder anderen anfangs gewöhnungsbedürftig. Die Preise für Champagner liegen deutlich höher als bei denen für Winzersekt. Ein Hauptfaktor sind sicherlich die höheren Preise der Trauben, die aktuell bei ca. 7 € pro Kilogramm liegen; für eine Flasche Champagner werden ca. 1,25 kg Trauben benötigt.

Wilfried Rascher

"Schäumende Weine" -- Jahresweinprobe 2022

Am 7 Januar 2023 versammelten sich 42 Mitglieder und Gäste des IWK zur Jahresweinprobe 2022, mit dem Thema " Schäumende Weine – ein prickelndes Vergnügen“.

Sie erlebten 12 deutsche Spitzensekte aus 7 verschiedenen Anbaugebieten, die von Frau Anika Hattemer-Müller präsentiert wurden. Sie ist nicht nur ausgewiesene Sektkennerin sondern darüber hinaus weiß sie auch wie es gemacht wird, denn sie wurde 2019 von der DLG zur Sekterzeugerin des Jahres gewählt.

Sie führte das Auditorium mit ihrem profunden Wissen und ihrem Charme durch eine hervorragende Auswahl verschiedenster Spitzenerzeugnisse, wie Riesling Sekte, Sekte aus Bukett Rebsorten, Rose´ Sekte, Sekte aus Burgunderreben und Champagner-Cuvees mit unterschiedlich langem Hefelager. Eine bessere Führerin durch den Abend konnten wir uns nicht wünschen,

Die kulinarische Abrundung, passend zum Sekt, verdanken wir den feinen Häppchen, der Gastronomie von Franz Horvath aus Mainz.

Zu Gast waren wir im neuen Bürgerhaus in Großwinternheim, wo wir eine perfekte Umgebung für unsere Jahresweinprobe fanden.

Wir erlebten einen prickelnden Abend mit Spitzenprodukten aus den besten deutschen Sektkellern.

Wolfgang Gruber

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